Die Teilnehmer des diesjährigen Vorbereitungslehrgangs auf die Jägerprüfung des Jagdvereins „DIANA Hünfeld e.V.“ feierten am Freitag, den 25. Juni 2004 nach bestandener Prüfung in den Räumen des Jagdvereins „Auf dem Schießstand Rosskuppe“ ihrenerfolgreichen Abschluss.
Nach einem gemeinsamen Essen, zu dem der Lehrgang sowohl dieAusbilder als auch die Mitglieder der Prüfungskommission mit ihrenEhefrauen eingeladen hatte, begrüßte der Lehrgangsleiter desJagdvereins „DIANA Hünfeld“, Herr Klaus Wolff alle Anwesenden und appellierte an die Jungjägerinnen und Jungjäger, das in derAusbildung erworbene Wissen und Können nun weidgerecht in die Jagdpraxis umzusetzen. Wer in der heutigen Zeit den sehr hohen Anforderungen der staatlichen Jagerprüfung gerecht wird, kann durch sachliche als auch durch fachliche Argumentation in der Öffentlichkeit auftreten, zumal sich die Bevölkerung in neuester Zeit wieder aufgeschlossener mit dem „Handwerk“ des Jägers auseinandersetzt, als dies bisher der Fall war. Es ist in das Bewusstsein der Menschen zurückgekehrt, dass der Jäger bereits Natur- und Umweltschutz praktizierte,als diese in der heutigen Zeit allzu viel strapazierten Begriffe noch gar nicht gab.
Um das sogenannte „Grüne Abitur“, wie die Jägerprüfung auch allgemein wegen ihrer hohen Anforderungen genannt wird, ablegen zu können, bedarf es einer sehr intensiven, 12 Monate dauernden Vorbereitung in Form von theoretischem Unterricht, praktischer Schießausbildung und Übungen in Wald und Flur, die wöchentlich jeweils Montags, Freitags und Samstags, ja manchmal sogar Sonntags abgehalten werden.
In verschieden Lern- und Arbeitsgruppen wird dann dieses Wissen vertieft und steigert somit die Chance, die Prüfung erfolgreich abzulegen. Die Prüfung selbst wird jeweils im Frühjahr abgelegt und besteht aus vier Teilen, die in zeitlichen Abständen von 4 Wochen abgehalten werden, was natürlich den Teilnehmern eine erhebliche nervliche Belastung abverlangt. Die erste Hürde ist das jagdliche Schießen, welches in diesem Jahr auf dem Schießstand „Im Kessel“ des Jagdvereins Bad-Hersfeld/Rotenburg
abgehalten wurde. Hier entscheiden oft die Nerven über Erfolg und Misserfolg. Von 12 Teilnehmern konnten hier 11 Jungjägeranwärter mit Erfolg diese Prüfung ablegen. An zweiter Stelle kommt die größte Hürde, nämlich die schriftliche Prüfung. Hier müssen in je 4 Fachgebieten 25 Fragen mit eigenen Worten beantwortet werden. Bei diesem Prüfungsteil erwischte es zwei weitere Kandidaten. Den Abschluss bildet die praktisch-mündliche Prüfung, die in neuester Zeit sehr stark an Bedeutung gewonnen hat, da hier der Praktiker gefragt ist. Auf diesen Teil der Prüfung war die Gruppe des Hünfelder Jagdvereins aufgrund ihrer Ausbildung besonders vorbereitet, wie dies die Prüfungskommission besonders hervorhob. Jedoch auch hier mussten zwei Kandidaten die Segel streichen.
In der schriftlich-praktischen-mündlichen Prüfung werden folgende Sachgebiete behandelt: Wildtierkunde, Wildbewirtschaftung, Wildkrankheiten, Jagdhundewesen, jagdliches Brauchtum, Jagdwaffenkunde, Gesetzeskunde, Wald- und Landbau sowie Naturschutz und Landschaftspflege. Des weiteren müssen die Lehrgangsteilnehmer den Nachweis erbringen, dass sie an Reviergestaltungen, Gesellschaftsjagden, Hundelehrgängen einschl. der entsprechenden Prüfungen, Schießveranstaltungen, Hegegemeinschaftsveranstaltungen und allen sonstigen Veranstaltungen des Jagdvereins im Ausbildungsjahr teilgenommen haben. Nach den Grußworten des Vorsitzenden des Jagdvereins, Herrn Peter Lohfink wurde der einzigen Jungjägerin des Lehrgangs und den Jungjägern in alter Tradition vom Kreisjagdberater, Herrn Jürgen Manns, der gleichzeitig Mitglied der Ausbildungs-Kommission des Jagdvereins Hünfeld ist, mit der blanken Waffe, dem sogenannten Hirschfänger, der Jägerschlag erteilt. Dies bedeutet gleichzeitig, dass diese „Jungjäger“ nun in den Kreis der Jägergilde aufgenommen sind. Nach dieser Zeremonie wurde ihnen vom Lehrgangsleiter Klaus Wolff der Jägerbrief ausgehändigt.
Dieser soll sie für das ganze Jägerleben an diesen wichtigen Tag erinnern. Der „Jägertrunk“, den jeder nach seinem Geschmack verabreicht bekam, rundet das Geschehen ab. Auch der Kreisjagdberater Jürgen Manns richtete einige mahnende Worte an die jungen Jäger und verpflichtete sie, da sie nun über Leben und Tot von freilebenden Tieren zu entscheiden haben, die Jägerehre hoch zu halten und den oft unsachlichen Anfeindungen sachlich und fachlich entgegenzutreten. Zum Schluss des offiziellen Teils bedankten sich die Lehrgangsteilnehmer durch Ihren Sprecher, Herrn Helmut Schott aus Schenklengsfeld, bei allen Ausbildern für die ausgezeichnete Zusammenarbeit im Laufe des gesamten Lehrganges und für die Vermittlung des ungemein vielseitigen Wissens, welches man zur Erlangung des Jagdscheins benötigt.
Daran schloss sich dann der gemütliche Teil der Veranstaltung an, der bis in die Morgenstundendauerte. Viele vergnügliche Erlebnisse aus der Zeit des Lehrgangs wurde Revue passieren lassen. Aber auch Jürgen Manns und Klaus Wolff haben sehr zum Vergnügen aller mit ihren unnachahmlich vorgetragenen Geschichten aus alter und neuer Zeit dazu beigetragen. Auch haben sich im Laufe dieses Lehrgangs wie jedes Jahr neue Freundschaften ergeben, die keiner missen möchte.
An dieser Stelle möchte der Jagdverein Hünfeld nochmals darauf hinweisen, dass der nächste Jungjägerausbildungs-lehrgang am 27.August 2004 beginnt. Da noch einige Plätze frei sind, besteht bis dahin die Möglichkeit der Anmeldung beim Lehrgangsleiter Herrn Klaus Wolff, Schillerstr. 1, 36151 Burghaun-Hünhan, Tel. 06652/3528. Der Vorstellungsabend findet am Montag, den 23. August 2004 in der Gastwirtschaft Glotzbach in 36088 Hünfeld-Molzbach statt.