Kitze vor dem Mähtod retten

Landwirte können Ihren Beitrag dazu leisten Rehkitze zu retten.

Landwirte können Ihren Beitrag dazu leisten Rehkitze zu retten.

Hünfeld (HZ)

Der Landesjagdverband Hessen und der Jagdverein Diana Hünfeld rufen die Landwirte auf, beim Mähen der Wiesen Wildretter einzusetzen. In der bevorstehenden Heu- und Grünfutterente müssen mehre tausend Rehkitze, Junghasen und Gelege von wiesenbrütenden Vögeln ihr Leben lassen.
Durch den Einsatz von geeigneten Maßnahmen lassen sich diese Verluste aber deutlich reduzieren. Deshalb ergeht in einer Pressemitteilung folgende Bitte an die Landwirte. Der Jäger oder Förster sollte zwei bis drei Tage vor Mähbeginn benachrichtigt werden, vor allem wenn es sich um Wiesen handelt, wo bereits in den Vorjahren Wild bevorzugt seinen Nachwuchs abgelegt hat. Sie können mit geeigneten Maßnahmen dafür sorgen, dass zum Beispiel Rehe mit ihren Kitzen die Wiese verlassen: Durch das Aufstellen von optischen und akustischen Wildscheuchen oder durch das Absuchen der Wiesen mit dem Jagdhund. Der Vierbeiner weist dann durch das so genannte Vorstehen darauf hin, wo sich ein Jungtier im Gras verbirgt. Auch der Einsatz von tragbaren Infrarot-Detektoren die auf die Wärmeabstrahlung der Jungtiere reagieren, ist von großem Nutzen.
Beim Mähen sollten unbedingt Wildretter zum Einsatz kommen. Diese am Kreiselmäher befestigten federnd gelagerten Kunststoff oder Metallstäbe durchkämmen mit sanftem Druck das Gras, bevor es gemäht wird. Berührt es dann ein Rehkitz oder einen Junghasen flüchten diese rechtzeitig vor den Messern des Kreiselmähers.
Durch den natürlichen Instinkt der Jungtiere verharren diese regungslos, wenn ein Feind sich nähert. Sie vertrauen ihrer natürlichen Tarnung.
Der beste Wildretter nutzt nichts, wenn er daheim im Schuppen steht. Die geringe Mühe des An- und Abbaus an das Mähgerät ist praktischer Naturschutz und kann den traurigen Anblick eines zermähten Jungtieres verhindern helfen, schreibt der Jagdverein.
Wiesen sollten unbedingt von innen nach außen gemäht werden. Dadurch bekommen die Wildtiere die größtmögliche Fluchtmöglichkeit. Große Flächen sollten am Vortag rundherum angemäht werden, dadurch wird das Wild beunruhigt und zur Flucht veranlasst.
Wird ein Kitz gefunden, sollte es nicht angefasst werden. Ein nach Mensch riechendes Kitz wird von der Rehmutter nicht mehr wiedererkannt und verstoßen. Stattdessen sollte man sich die Hände mit Gras abreiben, und mit Grasbüscheln zwischen Hände und Kitz selbiges an einer geschützten Stelle ablegen. Die Ricke wird es dort wieder abholen. Am besten ist es, den zuständigen Jäger oder Förster zu benachrichtigen.
Kommt trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein Kitz in die Mähmaschine, ist der zuständige Förster oder Jäger zu benachrichtigen. Landwirte und Jäger können so gemeinsam dazu beitragen, dass ein Massensterben unserer Wildtiere in der Grünfutterernte wirkungsvoll bekämpft werden kann.

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