Hörnerschall im Gotteshaus

Hünfeld

Die Darbietung von so genannten Hubertus-Messen, insbesondere in Verbindung mit katholischen Eucharistiefeiern, findet immer mehr Interessenten. Dies gilt nicht nur für den aktiven Teil, das heißt für Jagdhornbläser und Musiker, sondern auch von Freunden der Jagd und der Jagdmusik, die sich am Hörnerklang erfreuen. In der Hünfelder Klosterkirche gestaltete das 1. Jagdhornbläserkorps „Diana“ Hünfeld unter der Leitung von Meinrad Bender mit der „Hubertus-Messe für Jagdhörner in B“ von Reinhold Stief einen festlichen Abendgottesdienst.

Schon mehr als eine halbe Stunde vor der Messe waren die ersten Gottesdienstbesucher gekommen, um sich einen guten Platz zu sichern. Und das war auch gut so, denn die waidmännisch geschmückte Kirche hatte sich bis zum letzten Platz gefüllt, als die Jagdhornbläser still in das Gotteshaus einzogen, nachdem sie zuvor vor dem Portal das Jagdsignal „Begrüßung“ geblasen hatten.

Die „Hubertus-Messe für Jagdhörner in B“ wurde vom 1. Jagdhornbläserkorps „Diana“ Hünfeld bereits zum dritten Mal dargeboten. Doch diesmal, so Bender, war die Aufführung besonders gut gelungen. „Man merkte, dass unsere Bläser eine gewisse Routine und damit Sicherheit entwickelt haben. Damit gelang das Spiel diesmal besonders brillant“, resümierte Bender voller Freude. Dieser Eindruck täuschte denn auch nicht, denn Pater Martin Wolf (Omi), Zelebrant und Prediger der Messfeier, erhob den Gottesdienst und seine Gestaltung durch die Hünfelder Jagdhornbläser zum Auftakt der Festlichkeiten zum 110-jährigen Bestehen der Oblatengemeinschaft in der Haunestadt.

Dabei ist auch in der Literatur nachgewiesen, dass die jagdliche Musik in konzertanter Vortragsweise in Deutschland erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts Verbreitung und Liebhaber fand. Ihren Ursprung hat die Hubertus-Messe, vorgetragen durch Hörner, im benachbarten Frankreich, wo sie schon seit über 200 verbreitet ist. Reinhold Stief hatte sich in den 60-er Jahren dieser Musik angenommen und unter anderem die „Hubertus-Messe in B“ umgeschrieben für Jagdhörner. Das Original war nämlich gesetzt für Parforcehörner in Es, die entgegen den für Jagdsignale bestimmten Hörnern als Instrumente der so genannten konzertanten Jagdmusik einen wesentlich größeren Tonumfang besitzen.

Das ist eine umso beeindruckendere Form der konzertanten Jagdmusik. „Wir könnten mit unseren Jagdhörnern direkt von der Jagd in die Kirche gehen und eine Hubertus-Messe blasen“, sagt Bender. Eine Darbietungsform, die immer mehr Freunde findet, nicht nur in der Jägerschaft.

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